SCHNAITTACH/GROSSBELLHOFEN — Ein Großaufgebot von rund 90 Polizisten hat am Donnerstag die Straße zwischen Schnaittach und Großbellhofen sowie den angrenzenden Wald abgesucht. Die Ermittlungskommission „Polo“ hofft auf weitere Hinweise auf den Heckenschützen, der am Samstagabend zwei Autos unter Beschuss genommen hat.
Zwischen der Anschlussstelle der A 9 und dem Schnaittacher Ortsteil Großbellhofen wurde der Verkehr kurzzeitig immer wieder umgeleitet, während Bereitschaftspolizisten und andere Einheiten das Areal durchkämmten. Spezialisten des Landeskriminalamts versuchten derweil, mögliche Standorte des Schützen einzugrenzen. Fotografen und ein Kamerateam verfolgten die Spurensuche.
Fest steht: Beide Fahrzeuge wurden an verschiedenen Stellen der Staatsstraße ins Visier genommen, der Audi A 3 eines 33-Jährigen nahe des Schnaittacher Autohofs, der Polo eines 36-Jährige aus Bayreuth weiter in Richtung Großbellhofen. Beide Autos sind inzwischen kriminaltechnisch untersucht worden, dabei konnten Geschossteile sichergestellt werden. Der Audi weist ein
relativ großes Einschussloch auf der Fahrerseite auf.
Der Polo-Fahrer hatte die Polizei am Samstagabend alarmiert, nachdem er während der Fahrt in Richtung Autobahn ein lautes Geräusch bemerkt und anschließend ein Loch in der Karosserie entdeckt hatte. Später meldete sich auch der Audi-Fahrer. Er war in entgegengesetzter Richtung etwa zur gleichen Zeit – gegen 21.15 Uhr – unterwegs.
Die Staatsanwaltschaft geht von zweifachem versuchten Mord aus, bei der Schwabacher Kriminalpolizei wurde eine 14-köpfige Ermittlungskommisson eingerichtet. Sie hört auf den Namen „Polo“.
Rund zwei Dutzend Hinweise seien am Mittwoch bei einer „Nachbarschaftsbefragung“ eingegangen, erklärt Polizeisprecherin Alexandra
Oberhuber, die sich ansonsten bedeckt hält. Insbesondere zur Art der verwendeten Waffe äußert sich die Polizei derzeit nicht.
Die Großbellhofener hatten den Polizeieinsatz am Samstagabend bemerkt, weil ein Hubschrauber über dem Ort kreiste. Viele glaubten zunächst an einen Fehlschuss durch einen Jäger – da war nur von dem Polo die Rede. Als der zweite Fall öffentlich wurde, war diese Theorie entkräftet. Seither hoffen die Dorfbewohner, dass der Täter schnell gefasst wird.
Bilder der Spurensuche gibt es hier in unserer Galerie.
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