RÖTHENBACH (bu) — „Ein Ehrenamt ist eine tolle Erfahrung fürs ganze Leben.“ Dieser Satz stammt von der 15-jährigen Tjara Zimmermann, die sich gleich ein wahrhaft himmlisches Ehrenamt ausgesucht hat: Die Schülerin verkörpert in diesem Jahr erstmals das Röthenbacher Christkind.
Als sie sich im Sommer am Frankreich-Austausch mit dem Jugendzentrum beteiligte, da sprach Betreuer Helmut Keller sie an, ob sie sich nicht vorstellen könnte, Christkind zu werden. „Also bin ich zur Stadt gegangen, habe mich vorgestellt und durfte gleich mal das Kleid anprobieren“, erzählt die sympathische Schülerin. „Da war es um uns geschehen“, fügt ihre Mutter lächelnd hinzu. „Wir haben uns angeschaut, und da war klar, dass Tjara es einfach machen muss.“
Und die ist schon Feuer und Flamme für ihre neue Aufgabe: „Ich freue mich riesig auf die Begegnungen mit den verschiedenen Generationen und natürlich darauf, den Kindern den Zauber von Weihnachten zu vermitteln.“ Denn sie selbst hat nach eigener Aussage „sehr lange“ an das Christkind geglaubt. Ein bisschen „Nachhilfe“ hat sie bei ihrer Amtsvorgängerin Laura Gebhard genommen. „Sie hat mir erzählt, dass die Kinder solche Fragen stellen, wie: ,Warum hast du keine goldenen Schuhe?‘ oder ,Warum fliegst du nicht?‘.“
Um eine Antwort darf das Christkind dann nicht verlegen sein, aber die Gefahr besteht bei der wortgewandten Tjara nicht. „Vor Leuten zu sprechen macht mir nichts aus“, sagt sie, auch Bühnenerfahrung hat sie reichlich: Seit vielen Jahren tanzt sie, früher Ballett, jetzt HipHop und Streetdance in der Formation „TTC“. Außerdem geht sie gern ins Fitnessstudio und spielt Volleyball in der zweiten Damen- und der Jugendmannschaft des SV Schwaig.
Eltern und Oma helfen mit
Zum ohnehin schon gut gefüllten Terminkalender der Zehntklässerin, die sich außerdem auf ihre Abschlussprüfungen an der Röthenbacher Realschule vorbereiten muss, kommen ab 27. November noch mindestens 35 Christkind-Termine auf dem Weihnachtsmarkt, in Altenheimen und bei Vereinen. „Die Schule nimmt Rücksicht und die Stadt hat versucht, Termine so gut wie möglich zusammenzulegen.“ Ihre Eltern und ihre Oma werden sie zu den Auftritten chauffieren, „nur wie ich das mit der hohen Krone im Auto mache, weiß ich noch nicht“, meint Tjara lachend.
Noch eine knappe Woche, dann wird sie den Röthenbacher Weihnachtsmarkt feierlich eröffnen. Ihre drei Prologe kann sie schon auswendig. Und bei aller Souveränität gesteht sie am Ende ganz freimütig: „Je näher das alles kommt, desto aufgeregter werde ich.“
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