Lauf – Seit Jahren setzen sich der Landkreis und die Gemeinden entlang der Bahnstrecke rechts der Pegnitz für die Elektrifizierung der sogenannten Franken-Sachsen-Magistrale ein. Jetzt war Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu Besuch im Landratsamt und bekräftigte, dass er sich weiter „für das wichtige Projekt starkmachen“ wolle.
Die Franken-Sachsen-Magistrale ist eine Bahnstrecke, die Nürnberg mit Marktredwitz und Dresden, und weiter Bayern mit Sachsen und Tschechien verbindet. Sie führt durch das Pegnitztal. Neben dem Fernverkehr – die Strecke gilt als wichtiger Bestandteil des Transeuropäischen Netzes, das Skandinavien mit dem Mittelmeer verbindet – ist sie auch für den Personennahverkehr im Landkreis essenziell.
Von der Elektrifizierung der Strecke, auf der aktuell noch Dieselloks fahren und auf der nach dem Umbau moderne strombetriebene Züge (eine S-Bahn) fahren könnten, hängt zum Beispiel die Zukunft der Schnaittachtalbahn ab. Landrat Armin Kroder bezeichnete die Modernisierung der Strecke deswegen als „das wichtigste Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte“.
Doch die Modernisierung verzögert sich seit Langem, die alten Brücken machen Probleme und die Baukosten sind in die Höhe geschnellt. Landrat Kroder, der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel und die EU-Parlamentarierin Marlene Mortler luden deshalb Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ins Landratsamt ein, um die Wichtigkeit der Strecke abermals deutlich zu machen und sich zu versichern, dass die Bundespolitik nach wie vor an ihrem Plan festhält, die Strecke zu modernisieren.
Zum Besuch des Ministers kamen neben Bürgermeistern aus den Gemeinden, die an der Strecke liegen, auch der Bürgermeister der Stadt Roth, Ralph Edelhäußer, und der Oberbürgermeister aus Bayreuth, Thomas Ebersberger. Die Bahnanbindung der Festspielstadt ist ebenfalls von der Franken-Sachsen-Magistrale abhängig. Landrat Kroder skizzierte kurz die Geschichte der Strecke und hob die Wichtigkeit der „Lebensader des Bahnverkehrs“ im Landkreis noch einmal hervor. Norbert Dünkel erinnerte an die Schuld gegenüber den Tschechen, die auf ihrer Seite wie vereinbart modernisiert haben und nun darauf warten, dass auf bayerischer Seite nachgezogen wird.
Marlene Mortler, die sich seit Jahrzehnten für das Projekt einsetzt, berichtete, dass das EU-Parlament beschlossen habe, den Ausbau der transeuropäischen Netze mit höchster Priorität voranzutreiben, da der Ost-West-Verkehr ständig zunehme. Güterzüge auf der Franken-Sachsen-Magistrale würden die Straßen und die Umwelt entlang der Strecke erheblich entlasten.
Bürgermeister Ebersberger schließlich übergab Minister Scheuer ein Gutachten: Ob die Strecke modernisiert wird, hängt auch davon ab, ob die Bundespolitik überzeugt ist, dass sich dies wirtschaftlich lohnt. Das Gutachten liefert Zahlen und Berechnungen, die den großen Nutzen der Strecke noch einmal unterstreichen sollen. Des Weiteren wurden auch der „Basistunnel“ Reichenschwand angesprochen.
Bundesminister Scheuer nahm das Papier dankend entgegen: „Ich bin überzeugt: Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ist von großer Bedeutung – für die Region genauso wie für die Verbindungen innerhalb Europas zu unseren tschechischen Nachbarn. Mit dieser Verbindung verlagern wir mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene. Klar ist: Der Auftrag vom Deutschen Bundestag zur Umsetzung ist da. Jetzt gilt es noch, das Gutachten der Deutschen Bahn zur Wirtschaftlichkeit abzuwarten. Für mich ist es keine Frage mehr des Ob, sondern nur noch des Wie.“
Wann in welchem Gremium entschieden wird, wann die Bauarbeiten losgehen, blieb offen. Aber die Unterstützung des Projekts durch den Bundesverkehrsminister persönlich ist für Landrat Kroder schon ein ein großer Gewinn, wie er sagte.
Iris Bitzigeio
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