SCHNAITTACH — Jahrzehntelang turnten dort Kinder um die Wette, nun rollen die Abrissbagger. Die große Grundschulturnhalle in Schnaittach wird derzeit abgerissen. Fast an gleicher Stelle, allerdings mit direktem Zugang zu einem der Schulgebäude, entsteht ab Mai ein Neubau.
Der Abriss war wegen schwerwiegender Schäden am Beton der Halle nötig, sagt Bürgermeister Frank Pitterlein. Statiker hätten bestätigt, dass eine Sanierung nicht infrage käme. Schüler und Vereinsmitglieder, die die Halle zuletzt noch nutzten, seien aber nicht in Gefahr gewesen, so der Bürgermeister. Wetterbedingt haben sich die Abrissarbeiten leicht verzögert.
3,85 Millionen Euro hat der Markt für die Baumaßnahme veranschlagt. Die neue Turnhalle samt Treppenhaus, Freisportanlage und Abriss der alten Halle soll rund 3,2 Millionen Euro kosten. Diese Summe wird mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert. Weitere etwa 650 000 Euro fallen für die künftige Sanierung der kleinen Turnhalle und der Hausmeisterwohnung ab frühestens 2021 an. Es dürfte sich damit um das finanziell größte Projekt der kommenden Jahre in Schnaittach handeln.
Der Rohbau, der noch dieses Jahr entstehen soll, soll rund 685 000 Euro kosten. Bislang hat der Markt allerdings nur ein Angebot über 1,1 Millionen Euro erhalten. Das ist der Verwaltung und dem Marktrat zu teuer, deshalb wird die Maßnahme nun neu ausgeschrieben. Im Bericht über den Schnaittacher Haushalt war fälschlicherweise zu lesen, SPD-Sprecher Ulrich Weber habe die Abrisskosten von zwei Millionen Euro kritisiert. Bei den von Weber angesprochenen zwei Millionen Euro handelte es sich aber um geschätzte Kosten für den Umbau des Kindergartens in Kirchröttenbach. In Bezug auf die Turnhalle betonte der SPD-Sprecher, das Angebot von 1,1 Millionen Euro sei zu teuer.
Im Mai sollen die Arbeiten an der neuen Halle beginnen. Bis Winter 2020/2021 soll diese nutzbar sein, sagt Bürgermeister Pitterlein.
Die neue Turnhalle wird größer als das bisherige Gebäude. Mit 28 mal 15 Metern wird sie drei Meter länger und zweieinhalb Meter breiter, die Höhe bleibt fast identisch. Sie entsteht um 90 Grad gedreht und versetzt, und zwar parallel zum moderneren der beiden Schulgebäude.
An der Südseite der neuen Halle werden sich das mit der Schule zusammengebaute, barrierefreie Treppenhaus und die Umkleideräume befinden, an der Nordseite der Geräteraum, so Jürgen Ertel, der beim Schnaittacher Bauamt für das Projekt zuständig ist. Die neue Freisportanlage wird im Westen der Halle liegen.
Die kleine Turnhalle, die bisher unmittelbar neben der großen steht, ist zwar rund zehn Jahre älter, bleibt aber samt eigenen Umkleideräumen, Toiletten sowie Lager und Aufenthaltsraum des Hausmeisters bestehen. Sie wird auch in der Zwischenzeit von der Schule und Vereinen genutzt, solange die neue große Turnhalle im Bau ist. Nur aktuell während der Abrissarbeiten ist sie gesperrt.
Wie die kleine Turnhalle genutzt wird, wenn die neue große Halle verfügbar ist, steht noch nicht fest. Darüber soll ab Ende 2020 nachgedacht werden, sagt Bürgermeister Pitterlein.
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