LAUF (ews/fi) — Die anhaltende Hitze und vor allem ausbleibender Regen belasten zunehmend Menschen und Tiere, vor allem aber haben sie jetzt schon massive Auswirkungen auf die Pflanzen und die Natur. Unter anderem zeigt sich dies am Niedrigwasser in den Flüssen und an inzwischen ausgetrocknete Bachläufen wie dem Bitterbach in Lauf. Für die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser besteht indes derzeit im PZ-Land kein Anlass zur Sorge, sagen die Stadtwerke.
Die Pegnitz bei Lauf zeigte gestern einen Wasserstand von 170 Zentimetern am Pegel im Bereich des Schlachthofs, was ein zwar sehr niedriger, aber immer noch relativ normaler Sommerpegel ist. 5,43 Kubikmetern, also 5400 Liter, fließen dabei pro Sekunde durch die Pegnitz.
Ulrich Fitzthum, Leiter des Nürnberger Wasserwirtschaftsamtes, erklärt die Sachlage auf Anfrage der Pegnitz-Zeitung: „Die Pegnitz hat noch eine relativ gute Versorgungssituation, da sie aus den „Bergen“, dem höher gelegenen Jura, gespeist wird. Dramatisch sind die aktuellen Pegelwerte deshalb noch nicht, es gab in den vergangenen Jahrzehnten auch schon geringere Mengen“, sagt der Fachmann. Aber die Folgen für Vegetation und Böden seien dennoch bereits beträchtlich.
Und, so fügte der Amtsleiter hinzu: „Kritisch ist die Situation allemal.“ Denn die Seen und Flüsse würden kontinuierlich wärmer und der dadurch sinkende Sauerstoffgehalt stelle vor allem für die Fische eine Bedrohung dar. Gerade Fischteichen stehe deshalb eine kritische Zukunft bevor. Richtig bedenklich, so Fitzthum weiter, sei aber die fortgeschrittene Austrocknung des Bodens, der seine Funktion als Wasserspeicher verliere, mit den entsprechenden Folgen für die Landwirtschaft.
Waren in der Vergangenheit insbesondere Hochwasser-Meldungen gefürchtet, so Fitzthum, stehen angesichts der Hitzeperiode und den ausbleibenden Niederschlägen zunehmend Niedrigwasser-Informationen im Zentrum des Interesses von Bürgern und Organisationen. Und weil davon auszugehen sei, dass die heiße und überwiegend trockene Witterung auch in nächster Zeit anhält, bleiben die Niedrigwasserlage und die sich daraus ergebenden Folgen weiter bestehen.
Aktuelle Daten zu Wasserständen gibt es unter https://www.nid.bayern.de/ und www.gkd.bayern.de im Internet.
Trinkwasserversorgung bereitet keine Sorgen
Trotz des bereits sichtbaren Wassermangels vor allem in den kleineren Bächen, um die Trinkwasserversorgung müssen sich die Menschen im Nürnberger Land keine Sorgen machen. Darin jedenfalls sind sich beispielsweise die Sprecher der Stadtwerke in Lauf und Röthenbach einig. Beide Städte fördern ihr Trinkwasser aus dem Grundwasserstock in über 70 Metern Tiefe im Spitalwald und am Steinberg. Und tatsächlich ist in beiden Städten der tägliche Wasserverbrauch aktuell zwar erhöht, aber gar nicht so dramatisch wie man es vielleicht erwarten würde.
Waldemar Munkert, kaufmännischer Leiter der Röthenbacher Stadtwerke, ist selbst fast ein bisschen überrascht darüber, dass sich der aktuelle Tagesverbrauch Ende Juli Anfang August noch so im Rahmen hält. „Mit 2400 bis 2500 Kubikmetern (also 2,5 Millionen Litern) am Tag verzeichnen wir normale Sommerwerte, nicht Auffälliges und schon gleich gar nichts Dramatisches“. Wesentlich auffälliger sei in Röthenbach der Wasserverbrauch im April und im Mai gewesen. Hier lag man heuer weit über den Werten der vergangenen Jahre.
Wasserverbrauch in Lauf
Auch in Lauf sind die aktuellen Tagesspitzenwerte bei Trinkwasserverbrauch viel weniger aussagekräftig als ein Blick auf die vergangenen Monate, sagt der Betriebsleiter für Gas/Wasser bei den Stadtwerken, Harald Keßner. In den vier Monaten April bis Juli wurden in Lauf pro Tag im Durchschnitt 4300 Kubikmeter verbraucht. In diesem Jahr liegt der Wert für diesen Zeitraum bei 4900 Kubikmetern. Das sind aktuell also täglich 600 000 Liter mehr als 2017.

Der im vergangenen Juli gemessene Spitzenwert beim Tagesverbrauch betrug in Lauf 7300 Kubikmeter. Beileibe kein Rekordwert, über 8000 Kubikmeter wurden beispielsweise als Rekordtagesverbrauch im vergangenen Jahr in Lauf registriert.
Den höchsten Tagesverbrauch registrieren die Stadtwerke täglich zwischen 18 und 20 Uhr. Dann fließt doppelt soviel Wasser durch die Leitungen, wie im Tagesschnitt.
Der Beitrag Der Bitterbach als Trockental erschien zuerst auf N-LAND.