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Autobahnbrücke bei Lauf wird zum Nadelöhr

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LAUF — Die Übergänge von Brücken zur Straße und umgekehrt gehören zu den empfindlichsten Teilen einer Fahrbahn und müssen entsprechend kontrolliert und immer wieder saniert werden. Diesen Sommer ist nun der Komplett­austausch dieser sogenannten Übergangskonstruktionen der Autobahntalbrücke (A9) über die Pegnitz bei Lauf an der Reihe. Eine Richtungsfahrbahn muss deshalb zwischen Juni und September immer komplett gesperrt werden, der Verkehr wird auf der jeweils anderen Seite in beiden Richtungen vorbeigeführt.

Die Sanierung dient nicht nur dem Autofahrer und sichert nicht nur den Erhalt der Autobahn. Sie hat auch einen positiven Nebeneffekt in Sachen Lärmschutz, wovon bei der Pegnitzbrücke der A9 besonders die Bewohner des Laufer Ortsteils Heuchling profitieren werden. Die neue Kon­struktion ist beim Überfahren durch Autos oder Lastwagen wesentlich leiser als die bisherige Fuge, sagt ein Sprecher der Autobahndirektion. Das doppelte „Tack-Tack“ der Reifen, das vor allem bei Ostwind weit nach Lauf hineingetragen wurde, wird also ab Herbst weniger zu hören sein.

Schon im vergangenen Sommer waren Teile der Dehnungsfuge aus Stahl und Gummi provisorisch saniert worden, um die Verkehrssicherheit bis zum geplanten Austausch in diesem Jahr zu gewährleisten. Bei der wöchentlichen Kontrolle hat sich nun allerdings herausgestellt, dass an der südlichen Brückenkonstruktion in Fahrtrichtung München Risse aufgetaucht sind, die sofort repariert werden müssen, damit die Dehnungsfuge wenigsten noch bis August, bis zum Totalausbau, hält. Vom kommenden Dienstag, 12. April, bis Donnerstag, 14. April, muss deshalb der rechte Fahrstreifen auf der Brücke in Fahrtrichtung Süden gesperrt werden.

Konstruktion ist 28 Jahre alt

Schadensursache ist altersbedingter Verschleiß, Materialermüdung an den Stahlteilen, aber kein Konstruktionsfehler oder ein anderer Mangel, hervorgerufen vor allem durch die hohen Belastungen des in den vergangenen Jahren stark zugenommenen Lastwagenverkehrs, wie ein Sprecher der Autobahndirektion Nordbayern sagt. Immerhin habe die Übergangskonstruktion an der Autobahntalbrücke in Lauf schon 28 Jahre auf dem Buckel, wurde sie doch schon beim Brückenneubau vor der Wiedervereinigung eingebaut. 30 Jahre, so schätzt der Experte, sollte die neue Konstruktion dann wieder halten.

Insgesamt vier Übergangskon­struktionen müssen getauscht werden, 1,1 Millionen Euro sind dafür, einschließlich Verkehrssicherungsmaßnahmen, eingeplant. In der Art des gefalteten Balgs einer Ziehharmonika verbindet die Übergangskonstruktion die 250 Meter lange Brücke, die sich je nach Temperatur ausdehnt oder zusammenzieht, mit der Fahrbahn. Um diese komplexe Konstruktion aus Stahlträgern und dazwischenliegenden Gummibahnen zu entfernen, müssen Asphalt und Beton auf beiden Seiten aufgebrochen werden. Anschließend wird die neue 15 Meter lange „Dehnungsfuge“ – in Wirklichkeit ein begehbarer Stahlkasten – einbetoniert und die Fahrbahn neu asphaltiert.

Der Beitrag Autobahnbrücke bei Lauf wird zum Nadelöhr erschien zuerst auf N-LAND.


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