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Schnaittacher plagen nur kleine Sorgen

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SCHNAITTACH — Ganz offensichtlich plagen die Schnaittacher zur Zeit keine großen Sorgen. Zur Bürgerversammlung für den Kernort jedenfalls waren so wenige Besucher erschienen, dass dies sogar Bürgermeister Frank Pitterlein ansprach: „Zu den Bürgerversammlungen in den Ortsteilen sind im Verhältnis deutlich mehr Gäste erschienen“, bedauerte er. Gerade mal rund 30 Leute waren in das Nebenzimmer des Badsaals gekommen. Diese äußerten dann auch nur kleinere Wünsche, vom Verkehr am Marktplatz bis zur Beseitigung von Hundekot, um die sich der Rathauschef auch kümmern will.

Zuvor erläuterte Frank Pitterlein aber etwa eineinhalb Stunden lang, was sich im Markt im letzen Jahr bewegt hat und blickte auch in die Zukunft. Mit einer Tischvorlage erleichterte er es den Bürgern den Ausführungen zu folgen. Er erinnerte auch an die Möglichkeit mit der Verwaltung zu sprechen und Kritik dort anzubringen. „Es nützt nichts, nur am Stammtisch die Probleme zu besprechen von denen der Marktrat vielleicht gar keine Ahnung hat“, forderte er die Schnaittach auf mitzumachen.

Zunächst verkündete der Rathauschef Personalveränderungen in den Abteilungsleitungen sowie in der Verwaltung. So wird beispielsweise ab April Reinhold Steger Abteilungsleiter im Bauamt. Auch den neu gestalteten Internetauftritt sprach er an und bat alle Bürger um Mithilfe diese Homepage aktuell, interessant und abwechslungsreich zu halten. Jeder Hinweis auf eine Verbesserung der Webseite von Schnaittach sei willkommen. Im monatlich erscheinenden Mitteilungsblatt Mit. werden in Zukunft soweit möglich auch kurz gehaltene Infos über Sitzungen der Ausschüsse abgedruckt.

Im Rückblick sprach der Bürgermeister davon dass zu 90 Prozent der Haushaltsplan 2015 umgesetzt werden konnte und dass die Neuverschuldung unter dem Plan von 2,8 Millionen lag. Gleichzeitig sah er aber auch einen neuerlichen Anstieg der Verschuldung des Marktes der unumgänglich sein werde. Allein die Gewerbesteuereinnahmen sanken um 30 Prozent. Das Ziel für eine Neuverschuldung liege bei 772 000 Euro.

LED-Lichter für die Festung

Der Festungsfreischnitt und die Beleuchtung der Festung als Wahrzeichen von Schnaittach wird weiter vorangetrieben, so der Bürgermeister. Jetzt geht es um die Beleuchtung. Bisher lief die Abrechnung der Stromkosten über den Heimatverein. Nun soll eine sparsamere LED-Technik helfen die Kosten zu senken. Die Abrechnung erfolgt dann in Zukunft über den Markt. Von großen Personalproblemen im Freibad sprach der Bürgermeister und auch davon, dass nun eine Lösung für die ehrenamtliche Aufsicht der Wasserwacht gefunden werden konnte.

Erfreulich wertete Pitterlein die sehr stabile Einwohnerzahl der letzten Jahre. Seit 2012 ist die Einwohnerzahl von 7946 auf 8265 Einwohner gestiegen. Als größere Investition für die nächsten Jahre bezeichnet er den Breitbandausbau der nun zunächst in den Ortsteilen beginnt. Erst danach soll schnelles Internet mit mindestens 30 Mbit/s auch im Kernort zur Verfügung stehen.

Den größten Anteil der Steuereinnahmen mit 4.366.500 Euro erbringt der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Dies sind 48 % vom gesamten geplanten Steueraufkommen für 2016. Gleich danach folgt die Gewerbesteuer mit 1,75 Millionen Euro. Über Schlüsselzuweisungen kommen 1.540.100 Euro in den Gemeindesäckel. An Investitionen im laufenden Jahr stehen unter anderem an: Der Breitbandausbau und eine Umschuldung der Verbindlichkeiten an „Bayern Grund“ wegen dem derzeitig niedrigen Zinsniveau. Ein weiterer Brocken ist die Fortführung der Dorferneuerung, auch hier sind Ausgaben in einer Höhe von 200 000 Euro geplant. Für die Schulen stehen 212 000 Euro im Haushalt. Im Dachgeschoss des Rathauses soll ein Archivraum entstehen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde, die Löhne und Gehälter für rund 70 Angestellte aufwenden muss, beträgt 1 186 Euro.

Zum Thema Asylbewerber berichtete Pitterlein, dass es in Schnaittach derzeit vier Unterkünfte gebe, die in Summe mit 221 Asylanten belegt sind, und die sich ausschließlich in Privathand befinden. Eine Besonderheit in Schnaittach ist die Unterbringung von 33 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Jugendhilfezentrum.

Der Bürgermeister berichtete auch von einer Bebauungsplanänderung am Gewerbegebiet beim Autohof. Hier wird ein Motel entstehen. Um den unschönen Anblick des Bahnhofgebäudes mit Schmierereien zu beseitigen war geplant die Seite, wo einst der Holzunterstand angebaut war, einfach mit weißer Fassadenfarbe zu streichen. Dies wurde aber vom Denkmalschutz abgelehnt.

Bürgerfragen

Jetzt waren die Bürger an der Reihe: Diese drückte der Schuh hauptsächlich beim ruhenden Verkehr am Marktplatz. Hier werde wild geparkt und manchmal gehe dann dort auch gar nichts mehr. Insbesondere die Unart, vor der örtlichen Metzgerei am Marktplatz stehen zu bleiben. löse viel Unmut aus. Die Sicht von der Nürnberger Straße aus kommend sei dann in Richtung Rathaustor sehr stark eingeschränkt, so die Kritik. Man regte Kontrollen an und Pitterlein versprach sich darum zu kümmern. Wenn Dauerparker aus dem Marktplatz konsequent verbannt werden könnte sich die Lage alleine dadurch schon entspannen. Zielführend wäre vielleicht auch ein Hinweisschild am Marktplatz das nur in den eingezeichneten Flächen geparkt werden darf, meint ein Bürger.

Aber auch die Verschmutzung mit Hundekot war Thema an der Bürgerversammlung. Insbesondere rund um den teilweise neu gestalteten Bürgerweiher und selbst im Bereich des umzäunten Spielplatzes fänden sich diese „Tretminen“, wissen Schnaittacher Bürger zu berichten.

Leider, so kritisierten Besucher der Versammlung, fände sich auch auf dem Spielplatz am Bürgerweiher immer wieder Hundekot.
Leider, so kritisierten Besucher der Versammlung, fände sich auch auf dem Spielplatz am Bürgerweiher immer wieder Hundekot. | Foto: Schuster2016/03/burger-Schnaittach-spielplatz-burgerweiher-us.jpg

Ein weiteres leidiges Thema sei der Zustand rund um die Urnenwände am Schnaittacher Friedhof. Hier sind immer wieder Grabschalen, Blumengestecke und Friedhofskerzen unmittelbar vor den Urnenwänden zu finden, berichtet eine Schnaittacher Bürgerin. Es bestünde ja auch die Möglichkeit sich ein Urnengrab zu beschaffen und dort ist es ja möglich, üblichen Gräberschmuck niederzulegen, sagt die Frau mit energischem Ton.

Weiter wurden dann kleinere Wünsche an den Bürgermeister herangetragen die durchaus erfüllbar sind, meint Pitterlein. So soll in der Nähe des großen Trafohauses, am Eymoldskreuz, durch Einbringen von Schotter die Rutschgefahr am Waldrandweg im Westen Schnaittachs beseitigt werden. Dieser Spazierweg wird häufig für Friedhofsgänge genutzt. Straßenübergänge in der Nürnberger Straße würden die Querung für Fußgänger deutlich vereinfachen. Zwei Querungsstellen wurden dafür genannt. Auch hier wird das Amt prüfen versprach der Bürgermeister.

Als Information aus der Bürgerschaft folgte noch der Hinweis auf die bereits erfolgte Gründung eines Kulturvereins.

Der Beitrag Schnaittacher plagen nur kleine Sorgen erschien zuerst auf N-LAND.


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